Standsicherheit und Gebrauchstauglichkeit der EÜ Rauschwalder Straße in Görlitz

Bauherr

DB Netz AG

Zeitraum

2016

Leistungen

Gutachterliche Stellungnahme zur Standsicherheit und Gebrauchstauglichkeit

Beschreibung

Die EÜ Rauschwalder Straße besteht aus 6 getrennten Überbauten. Sie wurde 1910 erbaut und überführte ehemals je Überbau 1 Gleis und somit 6 Gleise. Derzeit werden 4 Gleise überführt. Die 6 Überbauten wurden baugleich ausgeführt. Die schiefwinkligen, genieteten Trogüberbauten aus Flussstahl lagern gemeinsam auf Widerlagern aus Ziegelmauerwerk auf. Genau in der Straßenachse werden sie jeweils mittels Gussstützen zwischengestützt. Die Stützweiten betragen jeweils 2 x 15,8 m (gleisparallel). Aufgrund der Schadensentwicklung und des Alters des Bauwerks sollte dieses durch einen Neubau ersetzt werden. Die Eisenbahnbrücke ist in der Denkmalliste des Landesamts für Denkmalpflege Sachsen erfasst. Ein Ersatzneubau ist deshalb nur dann genehmigungsfähig, wenn der Erhalt unter technischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht möglich ist. In der gutachterlichen Stellungnahme wurde der aktuelle Zustand der Brücke unter diesen Gesichtspunkten bewertet. Grundlage dafür muss v. a. eine geeignete statische Nachrechnung nach Ril 805 sein. Da die vorhandene Nachrechnung auf der Ril 805, Stufe 1 fußte und somit aufgrund der zu geringen Detailierung nicht verwendbar war, um eine fundierte Bewertung der Sanierungsfähigkeit durchzuführen, umfasste das Gutachten ebenfalls die Nachrechnung der Überbauten nach Stufe 3 der Ril 805. Diese beinhaltete u. a. die Berücksichtigung des Betriebsprogramms (Zugzahlen und -tonnagen je Gleis für den vergangenen, gegenwärtigen und zukünftig vorgesehenen Bahnverkehr) beim Restnutzungsdauernachweis, so dass Reserven in Hinblick der Restnutzungsdauer identifiziert werden konnten. Neben den Ergebnissen der Nachrechnung flossen der neueste Inspektionsbericht über das Bauwerk und die Ergebnisse einer eigenen aktuellen Ortsbesichtigung in das Gutachten ein.